In einer sich rasch ändernden Geschäftswelt ist es eines der wichtigsten Dinge, das Kaufverhalten von Kund:innen zu verstehen. Verbraucher:innen passen sich in einem Zeitalter des technologischen Fortschritts und Wandels an gesellschaftliche Normen und globale Ereignisse an und ändern ihre Kaufentscheidungen und die Erwartungen an Unternehmen und Produkte. Unternehmen müssen neue Trends antizipieren und sie in ihre Geschäftsaktivitäten einplanen. Was bedeutet das für Unternehmen und wie können sie mit dem Verbraucherverhalten der heutigen Zeit am besten umgehen? Wir haben für Sie 5 wichtige Einflussfaktoren gesammelt, die Sie als Unternehmer:in beobachten sollten.
1. Konsumverhalten im Zeitalter der Digitalisierung
Das digitale Zeitalter hat die Art und Weise, wie Kund:innen mit Unternehmen in Kontakt treten, deutlich verändert. Eine wachsende Zahl von Verbraucher:innen verlässt sich heute auf Online-Plattformen, um zu recherchieren, sich inspirieren zu lassen und um einzukaufen. Die weitverbreitete Nutzung von Mobilgeräten und ein unkomplizierter Zugang zum Internet haben zu einer deutlichen Verlagerung des Kaufverhaltens hin zu digitalen Kanälen geführt. Ein aktuelles Beispiel dafür: In unseren aktuellen Payment Trends für 2024 taucht auch Social Commerce auf. Technisch affine Nutzer:innen tätigen ihre Einkäufe immer häufiger direkt über das eigene Smartphone, moderne Unternehmer:innen akzeptieren Zahlungen mit ihrem Handy. Während sich der Anteil von Einkäufen via Smartphone am gesamten Einzelhandel nach einem pandemiebedingten Anstieg stabilisiert hat, wird er laut einer Prognose von Insider Intelligence vom Juni 2022 bis zum Jahr 2026 auf einen Anteil von 8,7 % wachsen.
Unternehmen, die auf eine starke Online-Präsenz setzen und ein nahtloses Nutzererlebnis und eine effektive Strategie zur digitalen Kundeninteraktion aufweisen, sind deutlich besser positioniert, um die wandelnden Vorlieben ihrer Kund:innen zu erfüllen. Dabei wird auch das Verhalten jüngerer Generation wie der Generation Z oder kurz Gen Z immer wichtiger. Laut einer aktuellen Umfrage von KMPG sagen etwa 93 %, dass ihnen die Werte einer Marke wichtig sind und 78 % von ihnen bezahlen hauptsächlich bargeldlos. Ebenfalls erwähnenswert: Im Vergleich zu den Generationen X und Y sind sie auch eher bereit, mehr Geld für regionale oder nachhaltige Produkte auszugeben.
2. Stärkere Nachfrage nach Personalisierung
Kund:innen erwarten immer stärker personalisierte Einkaufserlebnisse. Allgemeine Ansätze für alle Konsument:innen reichen immer häufiger nicht aus. Angesichts der Fülle von Daten wissen Kund:innen es zu schätzen, wenn Unternehmen ihre Angebote auf ihre individuellen Vorlieben abstimmen – teilweise erwarten sie das sogar. Das reicht von personalisierten Empfehlungen auf E-Commerce-Plattformen bis zu zielgerichteten Marketingbotschaften je nach Zielgruppe. Unternehmen, die in das Verständnis ihrer Kundschaft auf individueller Ebene investieren, bauen stärkere Verbindungen auf und festigen die Kundenbindung. Eine Verlagerung hin zu personalisierten Einkaufserlebnissen erfüllt nicht nur die unmittelbaren Kundenerwartungen, sondern positioniert Unternehmen auch strategisch für einen langfristigen Erfolg in einem Markt, in dem die Kundenzufriedenheit zunehmend gleichbedeutend mit maßgeschneiderten Interaktionen ist.
3. Social Media: Einfluss auf das Kaufverhalten im Internet
Soziale Medien haben einen beträchtlichen Einfluss entwickelt, der das Verbraucherverhalten entscheidend prägt. Plattformen wie Instagram, Twitter und TikTok dienen nicht nur zur Pflege sozialer Kontakte, sondern auch als Orte der Meinungsbildung und Entdeckung neuer Trends. Die Meinungen Gleichgesinnter hatte immer schon einen Einfluss auf unser Kaufverhalten – mit der Einführung und immer stärkeren Nutzung sozialer Medien hat dieser Trend aber auch das Kaufverhalten im Internet erreicht. Unternehmen, die soziale Medien effektiv nutzen, können von diesem Trend profitieren, um authentische Verbindungen zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. Darüber hinaus erleichtert die Dynamik von Social-Media-Plattformen die Echtzeit-Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbraucher:innen. Durch die Nutzung von Datenanalysen in sozialen Medien können Unternehmen Kampagnen optimieren und dadurch eine persönlichere und wirkungsvollere Ansprache an ihren Kundenstamm erreichen.
4. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Moderne Verbraucher:innen sind sich der sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Einkaufsentscheidungen zunehmend bewusst. Sie bevorzugen daher Unternehmen, die sich durch ethische Praktiken, Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung auszeichnen. Firmen, die diesen Anforderungen entsprechen und solche Werte transparent kommunizieren, erfüllen nicht nur Kundenerwartungen, sondern heben sich auch vom Markt ab. Wenn Sie ein umweltfreundliches oder regionales Produkt anbieten, ist es vorteilhaft, diese Eigenschaften in der Kundenkommunikation hervorzuheben und zu betonen – besonders dann, wenn Sie sich an jüngere Generationen wenden. Laut einer aktuellen Studie weiß fast die Hälfte der Konsument:innen nicht über die Nachhaltigkeitsmaßnahmen von Händler:innen Bescheid. Gleichzeitig kauft jede vierte Käufer:in weniger ein, wenn keine nachhaltigen Produkte verfügbar sind.
5. Änderungen in der Kundenbindung
Kundentreue ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Angesichts der großen Auswahl und eines einfachen Zugangs zu Informationen sind Kund:innen eher bereit, Alternativen zu suchen. Unternehmen müssen erkennen, dass Kundenbindung nur durch beständige positive Erfahrungen, außergewöhnlichen Kundenservice und das Erfüllen der immer neuen Bedürfnisse zu erreichen sind. Treueprogramme, personalisierte Belohnungen und eine proaktive Kundenorientierung werden immer wichtiger, um einen treuen Kundenstamm zu bilden. Das Fördern positiver Kundeninteraktionen und das rasche Beheben von Problemen ist für Unternehmen unerlässlich geworden.
Fazit: Den Wandel im Kaufverhalten erkennen und nutzen
Beim Beobachten von Trends im Bereich des Kaufverhaltens von Kund:innen müssen Unternehmen flexibel und reaktionsfähig bleiben. Solche Trends zu verstehen und die eigenen Strategien entsprechend anzupassen, ist kein nice-to-have, sondern ein grundlegender Aspekt, um auf diesem modernen Markt erfolgreich zu sein. Unternehmen können sich am Markt so positionieren, dass sie Kundenerwartungen nicht nur erfüllen, sondern übertreffen, indem sie etwa auf die digitale Transformation, personalisierte Einkaufserlebnisse, Einflüsse durch soziale Medien, Nachhaltigkeit oder sich ändernde Aspekte der Kundenbindung achten. Indem Unternehmen das tun, erkennen sie den Wandel im Kaufverhalten von Kund:innen als Chance für Wachstum und Innovation.